Kurze Historie

Kräutern bzw. Pflanzen stehen an der Basis der Ernährungspyramide, am Anfang der Nahrungskette.

Nicht nur in der orientalischen Heiltradition war das Heilen mit Kräutern bekannt, sondern in allen Kulturen Europas und Amerikas. Bezugnehmend auf die frühe Datierung der historischen Beweise ist das Heilen mit Kräutern Bestandteil der soziokulturellen Entwicklung der Menschheit.

Auch die Essbräuche der kulturellen Gruppen spiegeln sich in der Lebensqualität und Lebenserwartung der Gruppenmitglieder. Kräuter müssen die ersten Nahrungsergänzungen gewesen sein, als diese in Form von Gewürzen der herkömmlichen Nahrung zugefügt wurden, um diese verdaulicher zu machen.

Der Gebrauch der Kräuter als Heilmittel wurde über Schriften und mündlich bis zur heutigen Zeit überliefert.

Heute erfreut sich die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

in der modernen Welt zunehmender Beliebtheit. Die Phytotherapie ist eine wichtige Behandlungsform der TCM neben Akupunktur, Massagetechniken(Tuina), Schröpfen, usw.

Dabei kommen heute in Deutschland immer mehr einheimische Pflanzen zur Verwendung. Diese sind uns Europäer bekannt und leicht verfügbar.

Die Verwendung westlichen Kräutern in der TCM hat dazu geführt, dass man westliche Kräuter neu systematisierte, nach Kriterien der fernöstlichen Medizin. Das ermöglichte uns Therapeuten einen zielgerichteten Zugriff auf uns bekannten westlichen Kräuter, entsprechend der erfolgter Diagnose und den ermittelten Krankheitsmuster nach Kriterien der chinesischer Medizin.

Warum machen Kräuter gesund?

In der Phytotherapie machen wir uns das Qi – das biologische Potential der Pflanze der Heilkräuter zum Nutzen, um physiologische Prozesse im Körper anzukurbeln oder zu regulieren.

Die moderne Pharmakologie spricht einem Wirkstoff oder eine Gruppe miteinander verwandter Stoffe eine bestimmte biochemische Wirkung zu.

Durch die fortgeschrittenen Forschungs- und Labormethoden kann man nachweisen, dass natürliche Stoffe aus Pflanzen bei pathologischen Vorgänge ebenso eine bestimmte Gegen-Wirkung hervorrufen: wie z.B. eine Blutdrucksenkende Wirkung oder Cholesterin senkende Wirkung.

Jedoch enthält eine Heilpflanze eine Vielfalt von Stoffen und unterschiedliche chemische Verbindungen. Diese Substanzen stellen die biologische Grundlage der Heilpflanze dar.

Kann man aus der Sicht des Phytotherapeuten sagen, welcher aus dieser Vielfalt der Wirkstoff ist?

Es ist die Gesamtheit der Stoffe, die die Wirkung des Heilkrautes ausmacht, behaupten Kräuterheilkundler.

In der Phytotherapie ist man der Meinung, dass die Pflanze „ihren Weg im Körper findet“ – den Weg zur Heilung. Anders gesagt, wird die therapeutische Wirkung der ganzen Pflanze zugesprochen, ihrem gesamten biochemischen Potentials, und nicht nur einem bestimmten Wirkstoff.

Die Gesamtheit der enthaltenen Stoffe, die Vorstufen und Begleitstoffen der pflanzlichen Substanzen bringen die Pflanze dazu, naturgemäß zu wirken.

Was ist chinesische Pflanzenheilkunde mit westlichen Kräutern?

In der Phytotherapie werden unsere traditionsbekannte Kräuter verwendet wie z.B. Löwenzahn, Enzianwurzel, Engelwurz, Blutwurz, Fenchel, Pfefferminze oder die große Klette, um nur einige der wenigen und bekanntesten Heilkräuter zu erwähnen. Kräuter und Würze, die bei uns vor Jahrhunderte über die wirtschaftlichen Kontakten zu der „anderen Welt“ eingeführt wurden, wie z.B. Curcuma (Gelbwurz), Pfeffer, die Samen der Segelpalme und Chilischotten oder Ingwer, wurden schnell assimiliert und aufgrund ihrer Wirkung hoch geschätzt, weit bevor die Wissenschaft die biochemischen Zusammensetzung entziffert hatte.

Die chinesische Medizin ermöglicht durch ihre Lehre eine neue Systematik in der Einteilung der westlichen Kräuter und damit eine gezieltere Zusammensetzung der Rezepturen. Für die von uns bekannten westlichen Kräuter, ändern sich die Indikationen im Wesentlichen nicht, aber die Mischung in diesem Sinne ermöglicht eine gezieltere und zugleich symbiotische Wirkung.

Die Wirkung der Kräuter

Die Kräuter sind in Ihrer Wirkung mild und subtil. Die Dosierung und zeitliche Verwendung ist stets zu beachten; für bestimmte Kräutern bestehen wegen bekannte Nebenwirkungen Dosisvorgaben.

Die Kräuter wirken nicht nur über die von ihnen erhaltenen Stoffe, welche im Verdauungstragt aufgenommen werden, sondern ihre Wirkung beginnt in dem Mundraum- über dem wahrgenommen Geschmack des Auszugs. Der Geschmack ist eine der energetischen Eigenschaften des Krautes.

Geschmäcke stimulieren die Drüsen und bringen Prozesse im Gang (Verdauung, Ausscheidung, etc.).

Letztendlich kann man sagen, dass über Kräuter komplexe Veränderungen im Körper initiiert werden, und somit ist ihre Wirkung unterstützend auf die Fähigkeit der Organismen auf Erkrankung zu reagieren .

Immer noch von höchster Gültigkeit das Sprichwort: “ Für jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“.

Therapieablauf

In meiner Praxis können auf Wunsch des Patienten nach der Diagnose inklusive eines anamnestischen Gesprächs, und in Ergänzung zu Akupunktur oder Shiatsu individuelle Kräuter-Rezepturen zusammengestellt werden. Die Kräuterzusammensetzung wird in Fachapotheken für den Patienten bestellt und fertiggemacht.