Hintergrund und Historie der Meridiantherapie

Die Wörter Toyo Hari übersetzt aus der fernöstlichen Medizin bedeuten „ Nadel-Therapie“. Toyohari ist eine Akupunktur Behandlungsmethode, erfunden von dem Japaner Kodo Fokushima im Jahre 1959.

Kodo Fokushima hat vor genau 60 Jahren die Toyohari Association in Japan gegründet. Heute gibt es diese in Europa, Australien und Nord-Amerika. Dank zahlreicher Bemühungen und erheblichen persönlichen Einsatz von Akupunkteuren auf diesen Kontinenten, erfreut sich Toyohari zunehmender Beliebtheit bei Patienten, Naturheilpraktiker und Ärzten.

Die Toyohari- Praktizierenden haben eine besonders hochentwickelte palpatorische Fähigkeit und können über den Tastsinn das Qi erfassen. Das Qi zu spüren, spielt die Hauptrolle, sowohl in der Diagnose als auch in der Durchführung der Behandlung. Die Theorie dieser besonderen Art der Akupunktur ist verwurzelt in den ältesten Texte und der Theorie der fernöstlichen Medizin, mit Schwerpunkt auf der Zirkulation und des Erfassens des Qi.

Das heute praktizierte Toyohari umfasst innovative und aktualisierte Nadeltechniken, unter anderem auch die einsticharme Nadeltechnik, die für Toyohari eigen ist.

In den 1930-1940er Jahren haben japanische Akupunkteure in ihren Versuchen die Beschreibungen und Doktrinen aus klassischen Texten der fernöstlicher Medizin in therapeutischer Praxis umzusetzen bemerkt, dass bei Verwendung von Silber- und Goldnadeln erhebliche Wirkung erzielt wird. Dabei berührt die Nadel aus Edelmetall lediglich die Hautoberfläche, ohne diese zu durchdringen, an den Öffnungen der Meridiane ( heute bekannt als Akupunkturpunkte ). Somit ist die Kontaktakupunktur geboren worden.

Kodo Fokushima hat die Techniken der Kontakt-Nadelung intensiv studiert und letztlich in die Meridiantherapie integriert. Dadurch ist eine uralte Therapiemethode durch Re-Interpretation der klassischen Beschreibungen wieder belebt worden.

In Japan, und heutzutage überall wo sie praktiziert wird, gehört die Kontaktakupunktur der Meridian -Therapie an, und wird nach deren Prinzipien praktiziert.

Die Nadeln und Instrumenten welche in Toyoahri überwiegend angewandt werden, bestehen aus Kupfer, Zink, Silber und Gold, Platin und deren Legierungen.

Bei der Kontakt-Nadelung wird die Nadel oder das Instrument auf die Hautoberfläche gehalten, ohne die Haut zu durchdringen. Dieses gelingt japanischen Akupunkteuren durchaus, da sie über vielgeübte Nadeltechniken und über ausgezeichnete Fähigkeit das Qi zu spüren verfügen.

Die Kontakt-Nadelung machte Toyohari als „schmerzlose Akupunktur“ bekannt und somit berühmt. Aber nicht allein diese Charakteristik macht diese Akupunktur als Therapiemöglichkeit so beliebt, sondern ihre effektive Wirkung generell. Als Indikationsgebiete für Toyohari gibt es keine Einschränkungen: Erkrankungen und Verletzungen aller Art, altersbedingte Beschwerden, Rekonvaleszenz, Begleittherapie.

 

Verlauf der Toyohari Behandlung

In Toyohari hat man als Ziel die Wiederherstellung der Körperfunktionen in ihrer Gesamtheit. In der Behandlung verfolgt der Therapeut als erstes das Ziel die Erkrankung an die „Wurzel” zu packen. Der Name kommt aus dem Englischen- die Root-Therapie wird als Erstes durgeführt. Hier werden Funktionskreise des Organismus angesprochen, die Organe.

Die Behandlung verfolgt ein gewisses Ablaufprotokoll. Nach der Diagnostik, bei der die Tastbefunde der Puls-, Leitbahn- und der Hara (Abdomen) eine wichtige Rolle spielen, werden gewählten Punkte (zwei bis fünf oder sechs) mir einer Nadel aus Edelmetall (oder Wahlweise mit dem Teishin) nacheinander behandelt.

Der Zusammenhang zwischen Puls- und Bauchdiagnose und der daraus folgenden Auswahl der Punkte sind ausschlaggebend bei dieser Therapieform.

Durch die speziellen Techniken und die exakte Lokalisation der Akupunkturpunkte, dauert die Behandlung eines Punktes nur einige Atemzüge. Nach jedem Schritt wird, anhand des Tastbefundes, „der Erfolg“ geprüft und gleichzeitig für weitere Schritte die Wahl unter geeigneten Akupunktur-Punkten getroffen.

Zumal diese abgeschlossen ist, folgt der zweite Teil der Behandlung, welcher die Linderung der Symptome ansprecht; diese werden als Zweig der Erkrankung gesehen.

An dieser Stelle kommen häufig weitere Toyohari-eigene Methoden zum Einsatz, welche sanfter empfunden werden als das Nadelsetzen (aus in der chinesischen Medizin bekannt) wie zum Beispiel: Streichen der Körperoberfläche (Sanshin), reiskorn-Moxa, Verwendung von Metallplättchen an Akupunkturpunkten (Kikei), etc.

Auch in diesem Schritt bekommt der Therapeut anhand sofortiger Veränderungen der Tastbefunde die Wirkung seines Tuns sofort mit, und passt die Therapie entsprechend an.

Somit ermöglicht diese Methode:

  1. Die lebhafte Anpassung während der Behandlung der aufeinander folgenden Schritte an die Reaktionen des Patienten. 
  2. Das Erreichen einer optimalen Wirkung für jeden behandelten Individuum.
Enshin
Teishin
Zanshin